Mein Besuch bei Linnepe

Wer hätte das gewusst, was wir vor nun mehr als 3 Jahren begonnen haben. Ja, die magischen Stuhlauflagen sind ein Riesen Erfolg. Mittlerweile haben wir Partner Europaweit, die uns bei der Herstellung der magischen Stuhlauflagen unterstützen.

Erfolg und eine erhöhte Produktion schaffen aber auch weitere Probleme, die es gilt zu bewältigen. Die Logistik die sich dahinter verbirgt, wird zunehmend aufwendiger. Bisher haben wir den Transport zu den Messen, Veranstaltungen und Treffen alles mit unserer Villa und ab und an einem PKW realisiert. Da aber der Einsatz von 2 Fahrzeugen nun auch über große Entfernungen erfolgen müsste, musste jetzt eine neue Lösung her. Ein größeres Wohnmobil (Alkoven) war eine erste Option, hätte aber auch schnell an Grenzen geführt. So sind wir auf das Thema Anhänger gekommen, welches am besten zu realisieren geht. Nun sind wir dieses Thema angegangen.

Mit Linnepe haben wir seit der Messe Düsseldorf intensiveren Kontakt, ein erstes Ergebnis war der Einbau der verbesserten Vorderachsfedern an unserer Villa. Nachdem wir uns für die Anhänger Lösung entschlossen haben, gab es sehr schnell wieder den Kontakt zum Team von Linnepe. Auf dem diesjährigen Caravan Salon haben wir letztendlich einen Termin vereinbart, den wir am vergangenen Montag realisiert haben. Ich hatte mich über verschiedene Betriebe im Vorfeld informiert, welcher Aufwand an unserer Villa notwendig ist. Mir war klar, eine zusätzliche Rahmenverlängerung musste angebaut werden, aber die von Eura vorhandene Rahmenverlängerung musste entfernt werden. Deshalb haben wir uns letztendlich für Linnepe entschlossen. Hier werden solche Arbeiten wesentlich öfter ausgeführt, wie in kleineren Betrieben.

Also ging es auf nach Ennepetal, Sonntag Abend gegen 17 Uhr losgefahren. Ich erreichte Linnepe gegen 21.30 Uhr und verbrachte vor Ort die Nacht um frühmorgens gleich da zu sein. 8 Uhr ging es los, wir wurden vom Werkstatt Team in Empfang genommen und die Fahrzeuge wurden übergeben. Der Einbau sollte gegen 16 Uhr abgeschlossen sein. Nun hieß es warten, aber bereits im Vorfeld wurde mir vom GF Nicolaus Hirsch ein Mietwagen angeboten, den ich gerne annahm. Die Formalitäten waren schnell erledigt, hielt mich aber bis gegen 10.30 Uhr im Betrieb und den dort vorhandenen Gästehäusern auf. Im Nebel etwas anzusehen machte da für mich keinen Sinn.

Den Mietwagen habe ich genutzt, um die nähere Umgebung von Ennepetal zu erkunden. Zahlreiche Talsperren und Seen befinden sich in nahen Umgebung. So führte meine Fahrt mich an die Wuppertalspere. Ich wollte dann noch weitere Seen anfahren, aber eine Nachricht auf meinem Handy erreichte mich. Kreuzfahrtfreunde, die in der Nähe wohnen, hatten mich angeschrieben. So plante ich schnell um und fuhr nach Bochum und besuchte die beiden. So oft waren wir noch nicht in dieser Gegend, meist nur auf der Autobahn als Durchfahrt. Hier merkte ich erstmalig, welches Verkehrsaufkommen es im Ruhrgebiet gibt. Im Vergleich zu unserer Provinz Gegend schon sehr beachtlich.

Von da aus bin ich zurück nach Ennepetal gefahren, das Fahrzeug, wie vereinbart, wieder voll getankt und zurück zu Linnepe. Gegen 15 Uhr kam ich an, das Fahrzeug war noch nicht fertig. Dies zog sich dann bis 16.45 Uhr hin. Nach der Übergabe und ein wenig Smalltalk wurde die Rechnung beglichen und es ging auf den Rückweg.

Klar habe ich mir den Einbau in der Werkhalle angesehen und mich über den Einbau informieren lassen. Folgende Schritte waren in Kurzfassung notwendig:

  • Entfernen der alten Rahmenverlängerung
  • Reinigung des Unterbodens
  • Einbau und Anpassen der neuen Rahmenverlängerung
  • Anpassen der Karosserieteile an die Anhängekupplung
  • Einbau des Rahmens für die Anhängekupplung und des Kugelkopfes
  • Einbau und Anschließen des Elektrobausatz
  • Restarbeiten

Diese kurze Aufzählung zeigt leider nicht wie komplex diese Arbeiten sind. Die alte, wie auch die neue Rahmenverlängerung sind mechanisch mit dem Rahmen verbunden und werden mit dem Unterboden verklebt. Allein dieser Aufwand ist enorm und braucht ne Menge Arbeitszeit. So kamen bei unserem Einbau ca. 10 Ah zusammen, was sich dann natürlich finanziell niederschlägt. Aber das betrifft nicht alle Wohnmobile so, deshalb sollte man sich vorher zum genauen Typ informieren.

Hier nun nach der Montage, die Monteure haben während der Übergabe auf die Details hingewiesen. Das betrifft die Typschilder der Anhängekupplung und der Rahmenverlängerung. Am Kugelkopf selbst ist ein Aufkleber angebracht mit allen wichtigen Daten, wie die zulässige Stützlast, den D-Wert welcher die Zugkraft des Kugelkopfes darstellt. Damit kommen wir nun noch zu sehr wichtigen Fakten rund um das Thema Anhängelast bzw. Kombination Zugfahrzeug mit Anhänger.

Nun noch einen Blick in die Zulassung des Wohnmobils. In der Zeile O.1 und O.2 sind die zulässigen Anhängelasten für das Fahrzeug vermerkt. In meinem Fall mit einem gebremsten Anhänger max. 1750 kg. In der Regel ist in Zeile 22 das Zuggesamtgewicht vermerkt, was hier nicht der Fall ist. Rechnerisch würde sich hier ein Zuggesamtgewicht von 6150 kg ergeben. Klarheit darüber gibt das Typschild des Fahrzeuges.

Wie hier zu sehen ist die rechnerische Ermittlung des Zuggesamtgewichts richtig, in der 2. Zeile unter der Fahrgestellnummer ist dieses zulässige Zuggesamtgewicht vermerkt. D.h. in meinem Fall kann ich einen Anhänger bis 1750kg Gesamtgewicht anhängen.

Gibt es noch weitere Konsequenzen? Ja, die gibt es. Wir haben bisher ein zulässiges Gesamtgewicht von 4400kg. Was zunächst erstmal ausreichend erscheint, ist in meinem Fall doch schon knapp. Neben den ganz normalen Anbauteilen, die üblich sind (Markise, Ausstattungspakete, usw.) haben wir ja verschiedenes nachgerüstet. Zuerst nenn ich hier mal die Rollerbühne in der Garage mit ca. 30kg, dann die Hubstützen mit ca. 70 kg und nun noch die Anhängekupplung die mit Rahmenverlängerung auch ca. 70 kg Gewicht bringt. Wenn ich nun das Wohnmobil für einen Urlaub o.ä. packen würde, ist meine Gewichtsgrenze schnell erreicht. Wenn ich nun noch den Anhänger anhänge kommt als weiteres Gewicht die Stützlast hinzu, die ebenso vom Gewicht des Fahrzeuges abzuziehen ist. Fazit ist, wir kommen um eine Auflastung nicht herum. Unser Vorteil dabei ist, wir haben bereits alles dafür getan, dass eine Auflastung auf 4700kg möglich ist. Das ist nun die nächste Maßnahme, die zu erledigen ist. Damit verringert sich dann die zulässige Anhängelast. Auch dies muss man wissen. Wenn ich also um 300 kg auflaste, muss ich die Anhängelast um 300kg verringern. Man sieht, es ist ein sehr komplexes Thema, was einige Konsequenzen mit sich bringt.