Ein Wohnmobil-Dinner

Wohnmobil-Dinner, was ist das? Ein Format, welches im Herbst vergangenen Jahres als Ersatz für geschlossene Gastronomie erschaffen wurde. Man fährt mit dem Wohnmobil geeignete Gaststätten an, bestellt die Speisen seiner Wahl und genießt im Wohnmobil. Ein Beitrag für die Gastronomie, um Umsatz in diesen Betrieben zu generieren und für uns Wohnmobilisten ein bischen Feeling in und rund um unser gemeinsames Hobby zu haben. Leider steht oft die Frage am Ende, Übernachten möglich oder nicht. Hier scheiden sich die Geister, leider. Später mehr dazu.

Wir selbst haben dieses Format bereits einige male probiert und es war jedes mal ein tolles Erlebnis. Die meisten dieser Aktivitäten fanden bisher Abends statt. Klar, hier kann man den Abend schön ausklingen lassen und das eigene Wohnmobil in allen Zügen (und Vorzügen) genießen. Zunehmend mehr gastronomische Betriebe springen auf dieses Format auf. Dies bietet für uns Wohnmobilisten viele Möglichkeiten. In Thüringen, unserem Bundesland, gibt es mittlerweile einige Möglichkeiten. Von einfacher Gastronomie bis hin zur gehobenen, ist alles vertreten.

Unser letztes Wohnmobil-Dinner haben wir jedoch in der Mittagszeiterlebt. Gastgeber war die Waldmühle in Zella-Mehlis, ein Nachbarort von uns. Vorher ein klärender Anruf, auch die Frage ob man vorbestellen muss. Ohne Probleme, einfach kommen und sich auf das Kommende freuen. So taten wir es.

Sonntag gegen 11.30 Uhr kamen wir an besagter Location an. Direkt vor uns ein weiteres Wohnmobil. Uns wurden durch die freundliche Bedienung entsprechende Plätze zugewiesen. Alles unmittelbar im Eingangsbereich der Gaststätte, denn die Wege zum Wohnmobil sollten kurz gehalten werden. Nachdem wir unsere Parkposition eingenommen hatten, kam die freundliche Bedienung schon wieder und brachte neben der Speisekarte ein Tablett mit den notwendigen Utensilien, wie Besteck mit Servietten, eine Blume, Kerze und Gewürzständer. Liebevoll gestaltet, so entstand sofort ein wirkliches Feeling nach einem Besuch in einer Gaststätte.

Die Speisen waren schnell ausgewählt und die Bedienung hatte natürlich einige Wege zu laufen. Sehr freundlich und nicht genervt, erledigte Sie ihre Arbeit. Begonnen hat unser Dinner mit einer Vorsuppe, die Auswahl fiel der Jahreszeit entsprechend aus, eine sehr leckere Spargelcremesuppe.

Spargelcremesuppe mit viel Spargelanteil

Mittlerweile füllten sich die vorhandenen Plätze, es kamen weitere Wohnmobile. Auch wurde zahlreich, von dem Angebot Gebrauch gemacht, das Essen außer Haus zu bestellen.

Nachdem wir unsere Vorsuppe zu uns genommen hatten, erwarteten wir den Hauptgang. Gespannt schaute ich immer wieder nach vorn, ich wollte den Moment erleben, wie unsere Rouladen mit Kloß und Rotkraut für uns serviert wurden. Fleißig und zuvorkommend brachte unsere Kellnerin auch die Gerichte an unser Wohnmobil.

Nachdem die Speisen abgestellt wurden konnten wir gespannt die Hauben öffnen und das Gericht erstmalig sehen. Der Kloß und die Roulade erfüllten schon optisch unsere Wünsche.

Sehr lecker und genussvoll, so hatten wir das erwartet. Für mich war die Portion ausreichend, Manu indessen hatte mit der Menge schon ihr Problem. Aber da kann man(n) ja helfen. Alles in allem, das Essen war sehr gut und entsprach unseren Erwartungen. Nach kurzer Überlegung entschieden wir uns noch für ein Dessert. Auch dies war schnell organisiert, bereits beim Abräumen erhielten wir die entsprechende Dessert Karte. Auch da waren unsere Entscheidungen schnell getroffen und die Bestellung ausgelöst.

Auch bei diesem Gang waren unsere Wünsche schnell zusammengefasst und bestellt. Die Zubereitung dauerte auch nicht lange und nach etwa 10 min kam das Gewünschte ans Wohnmobil. Ein würdiger Abschluss eines weiteren Wohnmobil-Dinners, diesmal in der Waldmühle in Zella-Mehlis.

Wie Ihr aus dem Bericht schließen könnt, haben wir bereits mehrere solcher Wohnmobil-Dinner erlebt. Alle waren am Ende wirklich gut, wenn auch unterschiedlich organisiert. Manche Gaststätten sind auf dieses Format nicht eingestellt, man hat eben das Außer Haus Angebot genutzt und im Wohnmobil die Speisen zu sich genommen. Wirklich so gut organisiert, wie hier in der Waldmühle Zella-Mehlis, das entspricht dem, was der Name Wohnmobil-Dinner eben ausmacht.

Folgende Fragen stellen sich, dabei sind mögliche Antworten durchaus individuell. D.h., diese können unterschiedlich ausfallen.

  • Welche Vor-/Nachteile bietet ein solches Wohnmobil-Dinner?
  • Wie ist die Frage mit Übernachtungen zum jetzigen Zeitpunkt geklärt?
  • Wird dieses Format auch nach der Pandemie überleben?

Vorteile eines solchen Wohnmobil-Dinners sind, man sitzt in gewohnter Atmosphäre in seinem eigenen Reich. Lästiges umkleiden kann entfallen, die eigenen Sitze sind so bequem wie man es sich einrichtet. Getränke kann man aus dem eigenen Reservoir nehmen und ist nicht auf Preis intensive angewiesen. Dies alles ist Ansichtssache, es kann durchaus das komplette Angebot des Gastgebers genutzt werden. In diesem Fall, wie hier in der Waldmühle, war es so, dass Aufwasch auch nicht zu erledigen war. Nachteile, wenn man sie so sieht, das Ambiente einer guten Gaststätte fehlt, eine mögliche Konversation mit anderen Gästen und eventuell auch das Erlebnis an sich. Nun, dies muss jeder für sich entscheiden, was Ihm/Ihr wichtiger ist. Auf jeden Fall eine brauchbare Lösung in Pandemie Zeiten.

Das Thema Übernachtungen spaltet die Wohnmobilwelt. Wir selbst haben es durch unsere Aktivitäten bereits mehrfach erfahren, wie Übernachtungen im Wohnmobil von Teilen der Gemeinschaft gesehen werden. Nun, für uns ist unser Wohnmobil, die Verlängerung unseres Lebens Umfelds. Dabei muss man sich, übrigens auch wir, an Regeln halten. Wenn Übernachtungen gewünscht werden, sollte man dies im Vorfeld abklopfen und hinterfragen. Ist der Betreiber der Gaststätte auf seinem Gelände damit einverstanden, dann steht dem nichts entgegen. Auch die derzeitigen Regeln in der Pandemie lassen dies zu. Wenn neue Regeln kommen, muss man auf diese reagieren. Gerade zu den Pandemie Regeln gibt es viele Irrungen und Interpretationen. Dies werden wir nicht verhindern, auch nicht mit Angabe von Bestimmungen usw. Es ist und bleibt eine Entscheidung von jedem selbst. Da wir unser Wohnmobil als zweites zu Hause sehen, besteht eben die Frage, ob das Parken an der jeweiligen Gaststätte erlaubt ist oder nicht. Privater Grund unterscheidet sich hier sehr deutlich von öffentlichem Grund, das sollte man wissen.

Wird dieses Format überleben? Ich befürchte, leider nicht! Sicher wird es Konzepte geben, bei denen man das Essen „To Go“ bestellen kann. To Go heißt dann eben, ich hole meine Speisen ab und nehme diese in meinem Wohnmobil zu mir. Das hat insgesamt auch Vorteile, ich generiere Umsatz in der Gaststätte, brauche keinen Platz und kann doch auf das Zubereiten der Speisen verzichten. Man wird sehen, auch das Projekt Auto Kinos gibt es wieder, vielleicht gibt es Konzepte wo beides miteinander verknüpft wird und man hier beide Vorteile zusammen bringt. Es ist und bleibt eine Frage des Kommunizierens untereinander. Ich mache mal einen Vorschlag schon jetzt, hinterfragt in den jetzt vorhanden Gaststätten, ob dies später weiter geführt wird und wie sich der jeweilige Gastbetrieb dies sich vorstellt. Ich werde dies bei den mir bekannten Gaststätten tun und dies als Ergebnis dann auch veröffentlichen. Ich denke manche Gastbetriebe erhöhen damit Ihre Attraktivität und haben ein zusätzliches Geschäftsfeld. Damit meine ich, dass Stellplätze geschaffen werden und dadurch die Stellplatzsituation sich deutlich entspannen könnte.

Mein Fazit, Not macht erfinderisch! Warum sollte man Gutes wieder einstampfen und nur auf bestimmte Bedingungen reagieren. Ich finde, gerade die letzte Frage hat enormen Entwicklungscharakter. Gaststätten haben durchaus gute Lagen, oft auch Platz im Umfeld. warum kann man solche Bedingungen für uns Wohnmobilisten nicht nutzen und somit neue Geschäftsfelder generieren. Das dies jetzt schon funktionieren kann, haben wir im vergangenen Jahr bereits bei einem Besuch auf der schwäbischen Alb gesehen.

Hier, in der Roggenmühle, haben wir durch nachfragen erfahren, dass Wohnmobilisten gern gesehen sind, Übernachtungen möglich sind. Ich denke, jeder kennt in seinem Umfeld solche Gaststätten. Landvergnügen ist da ein ähnliches Konzept. Ihr seht, es gibt viele Möglichkeiten.

2 thoughts on “Ein Wohnmobil-Dinner”

  1. Es ist schade, dass sich einige/viele(?) von uns Campern nicht an die Regeln halten und dadurch uns alle in Misskredit bringen. Übernachten im Womo ist zur Zeit halt einfach nicht erlaubt und führt dazu, dass eine negative Stimmung uns gegenüber entsteht. Schade.

    1. Nochmal, woher hast du die Weisheit, dass Übernachten im Wohnmobil nicht erlaubt ist? Bleib bitte bei den Fakten und lies dir die Regeln bitte genau durch. Wir handeln erlaubt, denn was nicht verboten ist, kann man tun. Auf Empfehlungen und Ratschläge muss ich nicht reagieren bzw so handeln. Dies ist meine Wahrheit.

      Gruß Jens

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